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Blick in die Matrix

https://libranet.de/display/0b6b...

Ich hatte mich in den letzten Tagen (erneut) etwas intensiver mit Matrix auseinandergesetzt (das Kommunikationsprotokoll, nicht der Film), zumal die Nutzung des Protokolls nun mit größeren Projekten des BWI oder der Gematik auch in etwas an Fahrt zu gewinnen scheint. Die Existenz von freien Alternativen zu den etablierten Messengern finde ich erstmal positiv, damit die Menschen nicht immer im Silo von WhatsApp & Co. landen, denn ich sehe mit Sorge eine Verengung der Wahrnehmung, dass sich "das Internet" zunehmend auf wenige Social Media Anbieter und ihre Inhalte konzentriert, die, wie die jüngste Vergangenheit zeigt, nach einer Übernahme plötzlich nach anderen Regeln spielen möchten. Ob die Menschen wirklich zu einem anderen System wechseln oder der Gruppendruck / FOMO zu groß sind, steht auf einem anderen Blatt.

Bei gibt es im Gegensatz zu anderen Messengern nicht nur den einen Client, deshalb sollte man sich zunächst einen Überblick verschaffen und dann die passende App aussuchen. Leider habe ich keinen Client gefunden, der meine sicherlich etwas spezielleren Anforderungen mit mehreren Geräten voll abdeckt. Hier sind DeltaChat und Telegram im Vorteil, auch Threema baut schon etwas länger an einem solchen Feature und so ganz trivial scheint die Umsetzung nicht zu sein. Auch für Matrix scheint es Stand heute noch keine Lösung zu geben, die alle meine Punkte erfüllt, deshalb habe ich die Referenzimplementierung Element bzw. alternativ SchildiChat genutzt, das leider noch keine gleichzeitige Nutzung mehrerer Konten beherrscht (jedenfalls nicht ohne Klimmzüge und ich möchte nicht mehrere Instanzen derselben App auf den mobilen Endgeräten parallel betreiben). Grafisch ziemlich weit vorne finde ich FluffyChat, das aber noch ein paar Abstriche im Funktionsumfang erfordert. Für die rein text-basierte Kommunikation sicherlich eine gute Wahl.

Die Einrichtung von Element auf dem Gerätezoo funktionierte überraschend gut, nach der initialen Verifizierung konnten die einzelnen Geräte Chat und Chatverläufe in alle Richtungen synchronisieren und nahtlos nutzen. Da habe ich bei der Nutzung mehrerer Geräte schon deutlich größere Probleme erlebt, insbesondere wenn (Ende-zu-Ende) verschlüsselte Kommunikation und ein dafür erforderlicher Schlüsseltausch mit ins Spiel kommen.
Neben der direkten 1:1 Kommunikation gibt es auch eine bunte Auswahl an "Räumen", die sich zu Spaces zusammenfassen lassen (z.B. diesen hier 😉) Das Konzept hat man in ähnlicher Form schon einmal gesehen, so dass man sich schnell zurechtfindet. Fehlende Räume / Spaces sind mit wenigen Mausklicks erstellt, was allerdings auch einen gewissen "Wildwuchs" an verwaisten Resourcen fördert. In der Regel wird man das soziale Umfeld ohnehin direkt über einen Einladungslink in den richtigen Space/Raum befördern. Ein Vorteil von Matrix ist, dass sich über "Bridges" auch Brücken zu anderen Messengern schlagen lassen, das klappt je nach Zielsystem mehr oder weniger gut, allerdings sind Anbieter öffentlicher Bridges leider noch überschaubar.

Wer nicht gleich selbst eine Instanz aufsetzen möchte, kann sich ohne großen Aufwand bei einem den eigenen Vorstellungen entsprechenden Homeserver direkt über die jeweilige App anmelden oder ein kostenpflichtiges, gemanagtes Angebot wie beispielsweise das der Firma hinter Element in Anspruch nehmen, in dem Bridges zu gängigen Messengern bereits enthalten sind.

Matrix ist ein sehr mächtiges Tool zur dezentralen Kommunikation (deshalb möglichst einen anderen Server als die Hauptinstanz verwenden), dessen Potential man auf den ersten Blick womöglich unterschätzt. Die Entwicklung ist aktiv, gegenüber meiner früheren Betrachtung erleichtern Weiterentwicklungen wie Cross-Signing das Leben erheblich, denn die Benutzerverifizierung und insbesondere die Sicherung mehrerer eingerichteter Geräte halte ich für grenzwertig komplex für durchschnittliche Anwender, um das manuell zu erledigen. Da sollte man diese lieber ein wenig an die Hand nehmen, die Apps funktionierend einrichten und die Verwendung eines Passwortmanagers wie Keepass für eine ordentliche Sicherung nahelegen, damit beim nächsten (unfreiwilligen) Gerätewechsel Zugang und Kommunikationsinhalte auch sicher wiederhergestellt werden können.

Wünsche allen einen guten Start ins neue Jahr!

31.12.2022 17:00Blick in die Matrix
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Heute war der groß angekündigte #Warntag: Sirene ging, aber vom #Cellbroadcast war nur auf einem d...

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Heute war der groß angekündigte : Sirene ging, aber vom war nur auf einem der fünf getesteten Geräte etwas zu sehen, die einschlägigen blieben stumm, social.prepedia.org/@FediNINA hat immerhin mit Verzögerung alarmiert: Ich finde das Ergebnis nicht überragend und nur unwesentlich besser als beim letzten Warntag. Im Ernstfall ist wohl immer noch eher auf die "alte Technik" Verlass, dabei war ich nach der angekündigten CellBroadcast-Einführung noch sehr zuversichtlich.

8.12.2022 19:00Heute war der groß angekündigte #Warntag: Sirene ging, aber vom #Cellbroadcast war nur auf einem d...
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Neues vom #Glasfaserausbau in Bad #Endbach: entgegen der Aussage bei der #Bürgerversammlung weiß d...

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Neues vom in Bad : entgegen der Aussage bei der weiß die 1&1 Hotline noch nichts von einem Ausbau durch die im Ort und bietet daher auch keine Umstellung von DSL auf Glasfaser an. Perspektivisch nach einem Ausbau schon, allerdings nur im Ausbaugebiet der Telekom, aber nicht bei Deutsche Glasfaser. Wer da nicht mit wem zusammenarbeiten möchte und warum, ist nicht abschließend geklärt, aber am Ende nutzt dem geneigten Kunden "Open Access" wenig.

4.12.2022 12:00Neues vom #Glasfaserausbau in Bad #Endbach: entgegen der Aussage bei der #Bürgerversammlung weiß d...
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Was ich von der heutigen Bürgerversammlung in Bad #Endbach mitgenommen habe: der #Wald leidet & “...

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Was ich von der heutigen Bürgerversammlung in Bad mitgenommen habe: der leidet & “Eigentum verpflichtet“ / die neue und alten werden die Gemüter noch eine Weile beschäftigen & es wird sehr teuer / wenig Neuigkeiten zum & die Deutsche Glasfaser scheint völlig abgetaucht zu sein / beim könnte die Gemeinde Stromausfälle bis 48 Stunden bewältigen & private Vorsorge tut Not. Hatte von der Veranstaltung doch mehr Konkretes erwartet.

26.11.2022 16:12Was ich von der heutigen Bürgerversammlung in Bad #Endbach mitgenommen habe: der #Wald leidet & “...
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Neues vom Glasfaserausbau in Bad #Endbach

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Nachdem sich die Deutsche mit dem Ende der eher schleppend verlaufenen Vorvermarktung in Bad und trotz mehrfacher Nachfrage nicht zum weiteren Verlauf äußern möchte, scheint mir deren ungewiss. Ich habe daher den Vorvertrag nun wieder aufgelöst und bei der () abgeschlossen: das ist zwar weniger Leistung für mehr Geld, aber immerhin soll dort der Ausbau garantiert und auch zeitnah stattfinden. Mal sehen. Mehr: libranet.de/display/0b6b25a8-1…

3.9.2022 12:20Neues vom Glasfaserausbau in Bad #Endbach
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Neues vom Glasfaserausbau in Bad #Endbach

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Stand August 2022:
In Bad gibt es mit Deutsche Glasfaser und Telekom nun zwei Anbieter, die einen Glasfaserausbau beabsichtigen:
Die Deutsche Glasfaser hat die Phase der "Nachfragebündelung" am 06.08.2022 planmäßig beendet, allerdings wurden nur etwas weniger als die Hälfte der benötigten 40% der Haushalte erreicht. Auf der Website (deutsche-glasfaser.de/bad-endb…) steht der Status nun auf "In Prüfung", es gibt weiterhin der Möglichkeit zum Vertragabschluss, aber bis jetzt keine offizielle Aussage zum weiteren Vorgehen oder ob ein Ausbau erfolgt oder nicht.
Bei der Deutschen Glasfaser gibt es vier Tarife (deutsche-glasfaser.de/tarife/) gestaffelt von rund 45 bis 90 Euro / Monat (abzüglich eventueller Boni und Vergünstigungen je nach Tarif). Der Download ist immer die doppelte Uploadgeschwindigkeit mit bis zu 300/150, 400/200, 600/300 und 1000/500 Mbit/s und die Tarife unterscheiden sich neben der Geschwindigkeit vor allem bei Festnetz und Mobilfunk, eine Flatrate ist nicht in allen Tarifen enthalten. TV und "Sicherheitspakete" kann man auf Wunsch kostenpflichtig dazu buchen, zur Auswahl stehen außerdem mehrere Router und Glasfasermodems zur monatlichen Miete.

Die Telekom (in Kooperation mit GlasfaserPlus GmbH) ist später gestartet, hat aber verkündet, auf jeden Fall das Glasfasernetz im Ort ausbauen zu wollen und vermarktet die Anschlüsse ebenfalls bereits auf der Website (glasfaser.telekom.de/). Als Zeitraum für den Ausbau in der Kerngemeinde wird "Anfang August 2022 bis Ende April 2023" genannt.
Bei der Telekom gibt es fünf Tarife von rund 40 bis 80 Euro / Monat (abzüglich eventueller Boni und Vergünstigungen je nach Tarif). Die Download- ist hier immer deutlich höher als die Uploadgeschwindigkeit mit bis zu 50/10, 100/50, 250/50, 500/100 und 1000/200 Mbit/s und die Tarife unterscheiden sich neben der Geschwindigkeit vor allem bei den Flatrates für Festnetz und Mobilfunk. TV kann man auch bei der Telekom auf Wunsch kostenpflichtig dazu buchen, zur Auswahl stehen mehrere Router und ein Glasfasermodem zur monatlichen Miete.

Persönliche Meinung:
Ich bin zunächst einmal froh, dass es in der mittelhessischen Provinz überhaupt der Ausbau einer Glasfaserinfrastruktur stattfindet und diese jetzt auf jeden Fall kommen wird. Die Umstellung auf Glasfaser steht aber für mich fest, aufgrund der funktionierenden VDSL-Infrastruktur habe ich persönlich keinen Druck den Zeitrahmen betreffend, trotz . So kann ich zumindest die offizielle Aussage der Deutschen Glasfaser noch in Ruhe abwarten, wie es in Bad Endbach weitergeht - mein DSL-Vertrag wird sich vor dem Ausbau ohnehin verlängern.

Bei der Deutschen Glasfaser bekommt man mehr Speed (vor allem im Upload und das wäre mir wichtiger) für im Vergleich etwas weniger Geld, aber das nutzt wenig, falls der Ausbau dann am Ende mangels Nachfrage nach Nichterreichung der Mindestquote nicht stattfinden sollte. Ob die schwache Resonanz der Bad Endbacher Bürger während der Nachfragebündelungsphase am unbekannten Anbieter, den Mehrkosten in wirtschaftlich unsicheren Zeiten, dem Eintritt der Telekom ins Marktgeschehen oder schlichtweg dem fehlenden Bedarf nach dem VDSL-Ausbau vor ein paar Jahren gelegen hat, vermag ich nicht zu sagen, es war auch bei diesem Thema schon viel "Meinung" da draußen und nicht alles entsprach wirklich den Fakten.

Bei der Telekom kommt man vermutlich schneller zum eigenen Anschluss, weil es dort ein "Go" für den Ausbau und einen (wenn auch groben) Zeitrahmen gibt. Die Tarife etwas teurer, es sei denn, man profitiert in Kombination von rabattierten Internet / Telefonie / TV / Mobilfunkprodukten. Den kleinsten Tarif halte ich allerdings angesichts der gebotenen Leistung für einen schlechten Scherz.

"Glasfaser muss man wollen", wie ich schon einmal schrieb. Die Tarife sind in beiden Fällen zwar marktüblich, aber eben auch etwas teurer als vergleichbare VDSL-Angebote ("die paar Euro" sind bis zum Ende der Mindestvertragslaufzeit auch Geld), beide Technologien aber nur bedingt vergleichbar. Im hat man in den letzten 20+ Jahren viel versäumt, die kommt und ist heute die zukunftsfähige Technologie für die Breitbandanbindung mit erwartbar weiter zunehmendem Datenvolumen. Ob man Glasfaser heute schon braucht bzw. die aufgerufenen Tarife bezahlen möchte, muss jeder für sich entscheiden. Hier müssen neue Leitungen gelegt werden, beim initialen Anschluss in der Ausbauphase spart man sich bei beiden Anbietern vor allem die Erschließungskosten von ca. 750 - 800 Euro für die Anschlussverlegung ins Haus. Je nach Alter und Ausstattung der vorhandenen Hardware kommen ggf. noch Neuanschaffungen hinzu, der vorhandene Router hat in den meisten Fällen kein Glasfasermodem eingebaut, sondern hängt dann dahinter. Auch wenn es Telekommunikationsanbieter gerne suggerieren, man muss die Hardware nicht bei ihnen anmieten. Man kann sie auch im freien Handel kaufen, die kleine FritzBox von AVM mit eingebautem Glasfasermodem ist zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Beitrags gerade für unter 150 Euro im Angebot erhältlich und man spart sich unter Umständen den Gerätezoo. Bei den selbst beschafften Geräten muss man sich allerdings auch selbst um die Einrichtung kümmern, aber das ist bei den für den Endkundenmarkt gedachten Produkten keine Raketenwissenschaft (der freundliche Geek von nebenan hilft gern).

Mit Sorge betrachte ich allerdings, dass trotz "Open Access" nach dem Ausbau das Interesse der Anbieter zur Anmietung und Nutzung der Leitungen eines Mitbewerbers eher gegen Null zu gehen scheint und man dann doch lieber wieder "eigene" Leitungen verlegen möchte - gerne auch über bereits vorhandene. Falls dem wirklich so ist, wäre dem aus meiner Sicht politisch und regulatorisch entgegen zu steuern, denn ist es abgesehen von der Resourcenverschwendung wirklich im Interesse des Kunden, am Ende doch wieder auf einen Anbieter quasi festgelegt zu sein, weil dieser seine Interessen mit der vorhandenen Marktmacht optimal durchsetzen konnte und kann?

20.8.2022 16:00Neues vom Glasfaserausbau in Bad #Endbach
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re:publica 22 / Any Way the Wind Blows: Sascha Lobo

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Sascha Lobos Vortrag auf der 22
youtu.be/jEAc3cItvc8

Sehenswert und "Immer noch, immer wieder. Die gruselige deutsche Infrastruktur" (ab 04:25) etwas verstörend. lässt grüßen...

11.6.2022 16:00re:publica 22 / Any Way the Wind Blows: Sascha Lobo
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Recht auf schnelles Internet beschlossen

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"Die Verordnung besagt, dass künftig überall in Deutschland ein Download-Tempo von mindestens 10 Megabit pro Sekunde möglich sein muss. Für den Upload sollen es 1,7 Megabit pro Sekunde sein. Zudem darf die Reaktionszeit maximal 150 Millisekunden betragen." - wenn es nicht so traurig wäre, könnte man glatt drüber lachen...

Recht auf schnelles Internet beschlossen: Neue Verordnung sieht 10 Mbit/s für alle vor stadt-bremerhaven.de/recht-auf…

11.6.2022 08:00Recht auf schnelles Internet beschlossen
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Stand der Nachfragebündelung zum #Glasfaserausbau in Bad #Endbach am 07.06.2022:

https://libranet.de/display/0b6b...

Stand der Nachfragebündelung zum in Bad am 07.06.2022:
5%

deutsche-glasfaser.de/netzausb…

7.6.2022 18:45Stand der Nachfragebündelung zum #Glasfaserausbau in Bad #Endbach am 07.06.2022:
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Gedanken zum #Glasfaserausbau in Bad #Endbach

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Seinerzeit hatte ich mit gesteigertem Interesse (und zugegeben auch ein wenig neidisch) den Ausbau eines Glasfasernetzes in am Rhein durch den dortigen Energieversorger und auch die "jetzt schneller surfen"-Meldungen für andere Orten in den einschlägigen Blogs verfolgt: das alte Spiel, gebaut wird, wo es sich lohnt oder wo der "politische Wille" vorhanden ist, auch nach erfolgreichem Wahlkampf für gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land zu kämpfen. Eine moderne Netzinfrastruktur gehört für mich dazu und ich bin den damaligen Entscheidungsträgern dankbar, im Rahmen des "Breitbandausbaus des Landkreises Marburg-Biedenkopf" vor ein paar Jahren die Telekom zur Aufwertung des Netzes und Unterstützung zum Ausbau auf (Super)-Vectoring "motiviert" zu haben. Es folgten Projekte wie die "Digitale Dorflinde" als WLAN-Hotspot oder der Ausbau des 4G/5G-Mobilfunknetzes im schönen hessischen Hinterland.
Nach zwei Jahren Coronapandemie mit durchgehendem Arbeiten von Zuhause weiß ich zu schätzen, mit nunmehr 100 MBit/s Download und 40 MBit/s Upload an die Welt angebunden zu sein. Theoretisch zumindest, in der Regel bewegt sich die Geschwindigkeit bei ~77/27, dafür aber jetzt mit stabiler Leitung. Für für meine aktuellen Anwendungsfälle ist das mehr als ausreichend, aber offenbar ist nun das Maximum der technischen Möglichkeiten erreicht: "Mehr geht nicht", war die Aussage beim letzten Anbieterwechsel, offenbar lassen die alten und teils maroden Kupferleitungen in Ort und Straße und/oder die Entfernung zum Verteiler nicht mehr zu. "Sie wohnen da landschaftlich sehr schön, aber für uns als Unternehmen muss sich das rechnen", hieß es, vermutlich die freundliche Umschreibung für "für die paar Leute in der mittelhessischen Provinz reißen wir doch nicht alle Straßen auf und vergraben neue Leitungen". Auf der Website des kreiseigenen Breitbandausbauprojekts ist der Glasfaservollausbau allenfalls langfristiges Ziel: das Datum auf der Seite und die Fehlermeldung beim Abrufen des Links verraten, dass es wohl eher eine Absichtserklärung ist.

Vor einigen Tagen las ich zu meiner Überraschung, dass die Deutsche Glasfaser meinen Heimatort Bad Endbach tatsächlich als potentielles Ausbaugebiet für den Glasfaservollausbau vorgesehen hat.

Glasfaser für Bad ?


Nach einem gepflegten "Yeah!" ob der guten Neuigkeiten (und ebenso verwunderten Blicken der mich dabei Beobachtenden) hatte ich mich in den folgenden Tagen über Anbieter und Projekt informiert, denn ich halte die derzeit für die zukunftsfähige Technik für den stationären Anschluss.
In dieser Woche folgten ein (gar nicht mal so schlecht besuchter) Infoabend (oder Verkaufsveranstaltung, wie man es sehen möchte) im Kur- und Bürgerhaus und einen Tag später ein weiterer "online" des mir bis dahin unbekannte Anbieter, der schon seit 2011 in Deutschland aktiv ist, privatwirtschaftlich ausbaut und den Ausbau des Glasfasernetzes inklusive Hausanschluss anbietet. Voraussetzung ist jedoch das Erreichen einer Mindestquote von 40%. Darunter baut man nicht aus und zieht weiter, die Botschaft des "wir müssen nicht, der Bürger hat es in der Hand, ob er Glasfaser im Ort möchte oder nicht" ist unmissverständlich und 40 % der anschließbaren Haushalte ist eine Ansage.

Mit einem Schreiben des Bürgermeisters per Post an alle Haushalte im Ort, danach einem Informationspaket des Anbieters auf demselben Weg, einem Informationsabend in Präsenz mit recht großem Vertriebsteam vor Ort im Kur- und Bürgerhaus (Danke an meinen Berater für die geduldige Beantwortung meiner Fragen!), einer weiteren Informationsveranstaltung online, einem weiteren Flyer mit den Kontaktdaten des Vertriebspartners im Briefkasten, dem Internetangebot und demnächst einem Infomobil auf dem Parkplatz des örtlichen Einkaufszentrums gleich an mehreren Tagen in der Woche scheint der "Vertriebsdruck" ziemlich hoch zu sein und es dürfte für die Einwohner der Großgemeinde (Dernbach ist kein potentielles Ausbaugebiet, die anderen Ortsteile schon) ziemlich schwer werden, nichts von dem Projekt zu hören. 😉 Die Deutsche Glasfaser konzentriert sich auf den ländlichen Raum und scheint wohl so etwas wie die Telekom heute bei den Kupferleitungen für werden zu wollen. Ob das gut oder schlecht ist, wird die Zeit zeigen.

Die Mindestquote für den Ausbau macht mich skeptisch, schließlich müssen erst mal genügend Leute von Anbieter und Produkt überzeugt werden, um überhaupt einen (Vor)Vertrag abzuschließen. Da wir in den als getrennte Gebiete behandelten Ortsteilen über viele Ein- und Zwei-, aber wenige Mehrfamilienhäuser reden, finde ich persönlich 40% sehr "ambitioniert": Ich lasse mich gern vom Gegenteil überraschen, aber wenn das Interesse hier "auf dem Dorf" so ohne weiteres diese Größenordnung hätte, hätte es das geförderte Breitbandprojekt wohl nicht gebraucht und die Telekommunikationsunternehmen seinerzeit den Ausbau in Eigenregie gestemmt, um sich den Markt zu erschließen. Hinzu kommt, dass die an schnellen Zugängen Interessierten zumindest aktuell noch mit VDSL möglichen Geschwindigkeiten und/oder Kombinationsangeboten aus TV und Mobilfunk versorgt sein dürften. Der Ausbau eines neuen Netzes und die somit erforderlichen Erdarbeiten auf Straßen bis in die Häuser für den neuen Hausanschluss dürften erstmal abschrecken - egal ob minimalinvasiv, diese Diskussion hatte ich hier auch. 😉

Glasfaser muss man wohl primär "wollen"


Alle folgenden Angaben sind ohne Gewähr, ich hatte sie während der Infoveranstaltungen aufgeschrieben, die Daten des Anbieters bei Vertragsabschluss sind statt dessen verbindlich:
Angeboten werden die Tarife "basic", "classic", "premium" und "giga" mit bis zu 300/400/600/1000 Mbit/s im Down- und jeweils der jeweils halben Geschwindigkeit im Upload. Tarife mit gleicher Down- und Uploadgeschwindigkeit bietet die Deutsche Glasfaser im Privatkundenbereich leider nicht an. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt zwei Jahre, im ersten Jahr (die der Anbieter selbst als "Testphase" bezeichnet) liegt der Preis für alle Tarife bei knapp 25 Euro / Monat, ab dem 13. Monat steigt die Grundgebühr aber deutlich auf gerundet 45 Euro / 50 Euro / 80 Euro / 90 Euro an. Über die 24 Monate werden von der Deutschen Glasfaser Durchschnittskosten von 35 Euro (300 / DG basic), 37,50 (400 / DG classic), 52,50 (600 / DG premium) und 57,50 (1000 / DG giga) aufgerufen, es sollen aber keine doppelten Kosten aus dem bestehenden Vertrag mit dem aktuellen Anbieter entstehen. Telefonie sollte mittlerweile Standard sein und geht mit allen Tarifen, eine Festnetzflat ist ab dem 400er und eine zusätzliche Mobilfunkflat ab 600er dabei, Fernsehen ist in keinem der Tarife standardmäßig enthalten und kostet immer extra, das läppert sich. Eine Kombination aus Festnetz- und Mobilfunkanschluss gibt es nicht, die Festnetzrufnummer ist portierbar. Für 10 Euro kann man nach einem Jahr (scheinbar nur dann während der Mindestvertragslaufzeit, also im Auge behalten!) in einen Tarif mit niedrigerer Bandbreite wechseln, ein Upgrade geht hingegen immer. Die Bereitstellungsgebühr liegt bei knapp 70 Euro, beim Vertragsabschluss über die Website sind Online-Boni von 10 bis 60 Euro möglich. In der ersten Phase ist der direkt ins Haus gelegte Glasfaseranschluss (FTTH) gratis, bei nachträglicher Erschließung wird er dann kostenpflichtig. Ein optionales Servicepaket für die Leitungswege im Haus ist für 80 Euro bei der später zwingend erforderlichen Hausbegehung buchbar, aber dies und die gesamte technische Ausgestaltung wird erst im weiteren Projektablauf ein Thema.
Bis dahin fängt man ausbauseitig quasi bei null an, die bis zum 06.08.2022 erfolgende "Nachfragebündelung" ist die erste der Projektphasen, nach deren hoffentlich erfolgreichem Abschluss geht es mit der Planungsphase, Bauphase und Aktivierung weiter. Das kann schon 2+ Jahre dauern, also nichts für Ungeduldige.

Die Tarifstruktur der Deutschen Glasfaser ist zwar nicht übermäßig kompliziert, trotzdem wird der Vertrag in den meisten Fällen keiner sein, den man "mal eben nebenbei" abschließt. Man muss das für sich durchrechnen, wie und ob es sich rechnet bzw. ob man das überhaupt möchte. Aus meiner Sicht sind die angebotenen Glasfasertarife nicht billig, durchaus marktüblich für die versprochene Bandbreite. Der Ausbau soll "Open Access" erfolgen, d.h. zukünftig könnten andere Anbieter mit eigenen Angeboten die Infrastruktur der Deutschen Glasfaser nutzen. Klingt erstmal gut und wird wohl in Holland praktiziert, ob das hier so kommen wird, kann heute niemand seriös vorhersagen. Die angebotene Hardware finde ich eher mau, neben dem Standardrouter für 2 Euro / Monat gibt es für 5 Euro / Monat eine FritzBox 7590 (keine AX!) zur Miete. Direkt für Glasfaser geeigneten Modelle aus der Fritzbox-Produktpalette sucht man vergeblich, im Juli soll immerhin ein neues WLAN-6E-fähiges Modell eine französischen Herstellers kommen. Wenn schon giga vermarktet wird, sollte bis zum Start auch WiFi 6 drin sein, das sollte man auch bei den eigenen Geräten und einer eventuell bereits vorhandenen Netzwerkverkabelung mitdenken.

Quo vadis?


Normalerweise bin ich niemand, der Technik auf Vorrat kauft, d.h. Geräte nicht drei Nummern zu groß, weil man die zusätzliche Leistung irgendwann in der Zukunft einmal benötigen könnte, dafür veraltet Technik doch zu schnell. Hier siegte bei mir letztlich aber der "haben ist besser als brauchen"-Ansatz, zumal ich bereits die Erfahrung machen durfte, dass ein stabil funktionierender Glasfaseranschluss durchaus etwas Feines ist, das man schwer wieder gegen andere Technik eintauschen möchte. 😀
Insbesondere die Investition in zukunftssicherere Technik und der höhere Upload sind deutlich mehr als mit VDSL über die alten Kupferleitungen möglich ist und sein wird, gleichwohl hinkt der Vergleich zwischen DSL und Glasfaser, beides ist unterschiedliche Technik und sollte auch als solche behandelt werden werden. Ob eine zukünftige 6G/7G/8G-Technik im Mobilfunk womöglich leitungsgebundene Anwendungsszenarien generell für den Endverbraucher obsolet machen wird, kann man heute nicht absehen, aber ein Glasfaseranschluss dürfte aktuell Stand der Technik sein und dies noch einige Zeit bleiben und sich in noch höhere Bandbreiten weiterentwickeln.

In dieser Woche habe ich im Rahmen der laufenden Nachfragebündelung den (Vor-)Vertrag abgeschlossen, den Ausschlag für das Angebot der Deutschen Glasfaser gab bei mir letztlich Folgendes:

Frage (nicht nur) an die Bad Endbacher: Wie sieht es bei euch aus, kommt das Angebot für euch in Frage oder reicht euch die bisherige DSL-Technik?

Disclaimer: ich habe nichts mit der Deutschen Glasfaser und dem Ausbauprojekt in Bad zu tun, aber es freut mich als Bürger, dass die potentielle Möglichkeit besteht, dass der Ort durch einen Glasfaservollausbau aufgewertet wird.

4.6.2022 19:00Gedanken zum #Glasfaserausbau in Bad #Endbach
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