Ich habe meinen Hauptaccount bei Mastodon, möchte aber mal testen, was bei Friendica so geht. Interessen: Garten, Selbstversorgung, Filme, Serien, Musik (Punk, Metal Ska, Reggae, Weltmusik, Klassik), Verschwörungstheorien, Zeitreisen, Vulkanismus, süße Tiere, vegetarisches Essen, Yoga. Im Übrigen bin ich der Meinung, dass der Kapitalismus zerstört werden muss.
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Heute stelle ich euch eine historische Person vor, auf die ich während einer meiner letzten Reisen gestoßen bin:
Meet José Padrón Machín:
Er gründete 1925 die Sozialistische Partei auf der Kanareninsel El Hierro und gab eine sozialistische Wochenzeitung heraus.
Er machte die Verteilung von Reichtum zum wichtigsten Thema jener Zeit und politisierte viele Menschen seines Heimatortes El Pinar, welches seitdem "Das Rote Dorf" genannt wird.
Die Leute dort sind auch heute noch politisch sehr engagiert, organisieren Proteste usw.
Während der Franco-Diktatur musste sich Machín eine Zeitlang in den Höhlen der Insel verstecken, kam dann aber 1939 doch in Haft.
Nach seiner Rehabilitation gründete er eine halblegale Schule, arbeitete weiter als Journalist auf den Kanaren und schrieb Bücher über Geschichte und Kultur seiner Heimatinsel El Hierro.
Auch heute noch wird sein Andenken in großen Ehren gehalten.
Das Bild zeigt eine Hauswand mit einem großen Mural: Das Porträt eines bärtigen Mannes in schwarz und dunklen Blautönen. In kleiner Schrift steht links unten am Rand des Gemäldes: José Padrón Machín.
13.2.2025 16:19Heute stelle ich euch eine historische Person vor, auf die ich während einer meiner letzten Reisen ...Wenn einer eine (Luxus-)Kreuzfahrt macht, so kann er was erzählen. Und genau das tut David Foster Wallace hier. Alles, was er hier beschreibt, kann man sich eigentlich auch so denken. Es ist nichts überraschendes dabei, aber ich kann alles sehr gut nachvollziehen und würde mich dort wahrscheinlich genauso unbehaglich fühlen wie der Autor.
Er seziert mit chirurgischer Pefektion den gekauften Traum für reiche Leute und sein eigenes Erleben darin und analysiert spitzfindig Personal und Mitreisende. Wenn ich vorher schon keine Lust auf so eine Reise hatte, habe ich sie jetzt noch weniger.
Extrem störend fand ich allerding die zahlreichen Fußnoten, die für mich überhaupt keinen Sinn ergaben, waren sie doch teilweise kleine Geschichten für sich selbst, die aber den Lesefluss unnötig unterbrachen.
Das Buch verfolgt die Wege von (hauptsächlich) Schwarzen Frauen über mehrere Generationen in Großbritannien. Deren Leben sind über verschlungene Pfade und Familiengeschichten miteinander verbunden, teilweise, ohne dass die Protagonistinnen dies wissen. Es gibt große und kleine Dramen und fast jede hat irgendein Geheimnis. Am Ende wird alles zusammengeführt.
Dreh- und Angelpunkt ist die revolutionäre Theatermacherin Amma, die endlich den großen Durchbruch hat und kurz vor der Premiere ihres Stückes auf der Bühne des Londoner National Theatre steht. Von einigen muss sie sich dafür aber Verrat an ihren früheren Idealen vorwerfen lassen.
Es finde es interessant, wie unterschiedlich und komplex die Charaktere gezeichnet sind. Trotz aller Unterschiede haben sie aber eins gemeinsam: Gewisse Erfahrungen aufgrund ihrer Hautfarbe in einer rassistischen Gesellschaft.
Männer kommen nur als Nebenfiguren am Rande vor. Es gibt nette und Arschlöcher (wie im richtigen Leben).
Das Buch ist ein echter Pageturner. Anfangs hat mich irritiert, dass die Autorin völlig auf Punkte als Satzzeichen verzichtet und stattdessen mit Absätzen arbeitet. Daran habe ich mich aber schnell gewöhnt. Das gibt dem Ganzen so eine versartige Struktur.
Einzig der Schluss hat mir nicht so gut gefallen, er hat mich nicht so sehr berührt, wie das offenbar gewollt war, ich fand es sogar ein bisschen kitschig und es passte vom Ton her auch nicht zum Rest des Buches.
Ein Kind erlebt wilde Abenteuer im Kampf bzw. bei einer Wette gegen den Tod. Ich mag die Bücher von Walter Moers eigentlich sehr. Dieses hier ist für mich leider zu wimmelig und zu wenig lustig. Es wurde versucht, zu viel hineinzupacken. Kommt für mich absolut nicht an Käpt'n Blaubär heran.
Vor genau 30 Jahren verbrachte ich Weihnachten in Yonso, einem Dorf im Süden Ghanas, wo es damals weder fließendes Wasser noch Strom gab.
Hier sind meine Aufzeichnungen von damals:
Heiligabend
Hier war heute ein ganz normaler Arbeitstag. Ich habe aber nicht gearbeitet, sondern habe Ina zu einer Untersuchung ins Krankenhaus nach Mampong (Kleinstadt) begleitet.
Es ist schon komisch: Mampong ist nur ein paar Kilometer von Yonso entfernt und nicht besonders sehenswert, aber plötzlich gibt es asphaltierte Straßen und ELEKTRIZITÄT - und alle damit verbundenen Annehmlichkeiten. Zur Feier des Tages habe ich mir ein eiskaltes Malzbier gegönnt (schließlich ist ja Weihnachten).
Dann zurück ins Dorf.
Dort wurden wir Zeugen einer schamanistischen Zeremonie. Der Schamane („Fetish-Priest“ werden die hier genannt) war da sowie die junge Priesterin, die jetzt schwanger ist. Zwei alte Frauen waren „besessen“: Sie hatten weißes Puder im Gesicht, tanzten herum, tranken Schnaps und rauchten Zigaretten. Sie gaben die linke Hand zur Begrüßung (was eigentlich Tabu ist).
Abends hat sich die ganze Gruppe aufgesplittet. Die weißen Mädchen schienen in ihrem Bungalow ihr eigenes Weihnachtsding durchzuziehen, keine Ahnung.
Alle anderen haben sich in der Dorfkneipe mit Palmwein, warmem Bier und Akpeteshie (selbst gebrannter Schnaps) betrunken. Es war immer noch total warm, bestimmt 28 Grad.
Jemand hatte einen batteriebetriebenen Ghettoblaster mitgebracht und wir schwitzten und tanzten zur Musik von Bob Marley, als gäbe es kein Morgen.
1. Weihnachtstag
Morgens auf dem Weg durchs Dorf wurden wir vom Dorfältesten eingeladen. Das hieß: Jede Menge Brandy und „Local Gin“ trinken. Der Chief war schon stockbesoffen und torkelte nur noch (wir hinterher auch).
Hier wird aber auch gesoffen, das ist unglaublich...
Dann haben wir ein paar Freunde getroffen, die haben Ganja mit Gin aufgegossen, davon musste ich natürlich auch kosten.
Nachmittags waren wir wieder in der gleichen Bar wie am Abend vorher und tanzten wieder zur Reggaemusik.
Später traf ich den Dorfältesten wieder: Er hatte ein Riesen-Pflaster auf der Stirn kleben und sein Sprecher erzählte mir, der Chief sei hingefallen und hätte zum Nähen ins Krankenhaus gebracht werden müssen (was mich ehrlich gesagt nicht überraschte).
Abends war ein Sound-System am Start, alle Welt war am tanzen. Ich wollte auch, aber sobald ich anfing, umgab mich eine staunende Menschenmenge. Ich gab auf.
(an dieser Stelle endet meine Tagebuchaufzeichung, keine Ahnung, warum)
25.12.2024 16:32Weihnachten 1993 in GhanaDas Buch des ghanaischen Autors hat mir gut gefallen. Es spielt in Ghana. Ein Forensiker aus der Hauptstadt Accra soll in einem kleinen Dorf einen mysteriösen Fall aufklären. Dort wurden (menschliche?) Überreste gefunden.
Die Dörfler verhalten sich alle äußerst seltsam, außerdem ist gar nicht klar, ob es überhaupt ein Verbrechen gab. Spannender Mystery-Thriller mit überraschenden Wendungen.
In diesem Buch schraubt sich Cixin Liu in unglaubliche Höhen, um die Trilogie anzuschließen. Nachdem mich der zweite Band doch eher enttäuscht hatte, finde ich dieses Buch dem ersten ebenbürtig, vielleicht so gar noch besser.
Das erste Viertel des Buches rekapituliert, was im vorherigen geschehen ist. Das fand ich ganz sinnvoll, denn ich hatte vieles schon wieder vergessen.
Inhaltlich geht es diesmal nicht nur um Existenz bzw. Untergang der Menschheit, der Trisolarier oder des Sonnensystems - nein, es geht um nichts geringeres als die Existenz des Universums selbst.
Die Last der Verantwortwortung für all diese Dinge liegt auf den Schultern der Raketeningenieurin Cheng Xin, die lange Zeit im Kälteschlaf verbracht hat und während der Geschichte auf immer wieder dahin zurückkehrt, teilweise sehr lange.
Diese Zeitsprünge haben mir dann auch das größte Problem bei der Lektüre bereitet. Irgendwann wusste ich nicht mehr, wann was passiert und wieviel Zeit zwischen den Ereignissen vergangen war.
Aber was ist schon Zeit 😉
Man könnte dem Autor vorwerfen, dass seine Phantasie mit ihm durchgegangen ist, aber ist das wirklich etwas negatives? Hard-SciFi-Fans werden mal wieder herummäkeln, dass nicht alles wissenschaftlich begründbar ist (natürlich ist es das nicht - es ist keine Dissertation, sondern Unterhaltungsliteratur).
Ich bin begeistert.
Dies war mein erstes Buch von Ursula Le Guin und ich gestehe, ich bin etwas "underwhelmed". Das hat mehrere Gründe.
Das Buch hatte ja viele Preise eingeheimst, u.a. den renommierten Hugo Award. Leider entsprach das Buch inhaltlich überhaupt nicht dem Klappentext.
Worum es geht: Ein Gesandter der Ökumene (ein interplanetarischer Zusammenschluss humanoider Gesellschaften) kommt auf den Planeten Gethen, wo die Einheimischen alle androgyn sind und nur weibliche oder männliche Geschlechtsmerkmale ausbilden und sich fortpflanzen können, wenn sie in der "Kemmer" sind, das passiert etwa alle 28 Tage, aber nicht bei allen gleichzeitig.
Das ist aber gar nicht Kern der Handlung und wurde mir zu wenig beschrieben. Ich erwartete keine ausschweifenden Sexszenen, aber wenigstens eine genaue Darstellung, inwiefern sich Körper, Geist und Verhalten in der Kemmer verändern. Das wurde aber alles nur angedeutet.
Irritierend fand ich auch, dass die Menschen alle als "er ", "Herr Soundso", "der König" usw. bezeichnet wurden. Das trägt dem Phänomen der Nonbinarität überhaupt nicht Rechnung erschwerte mir eine geistige Vorstellung der Gethenianer vor meinem inneren Auge.
Ansonsten erlebt unser Protagonist einige teilweise lebensbedrohliche Abenteuer, weil er zwischen die Intrigen und Machtspielchen der Einheimischen gerät. Die Handlung ist sehr komplex und hat mich teilweise überfordert, ebenso die örtlichen Begrifflichkeiten.
Das Buch ist aber nicht schlecht und vielleicht ist das alles ein Problem der Übersetzung. Das Buch wurde kürzlich in einer neuen deutschen Übersetzung herausgegeben und vielleicht ist die ja besser gelungen, müsste man sich mal angucken.
Die Ich-Erzählerin kommt -trotz Therapie- nicht über den Tod ihres kleinen Bruders hinweg und hat fürchterliche Schhuldgefühle. Als sie nachts heimlich sein Grab besucht, trifft sie dort auf einen alten Mann, der gerade die Asche seiner verstorbenen Freundin stiehlt. Es kommt dazu, dass die beiden gemeinsam einen Roadtrip per Wohnmobil machen (und sich nebenbei gegenseitig bei der Trauerbewältigung helfen).
Dabei kommt es auch zur "langsamsten Verfolgungsjagd aller Zeiten" und die ist wirklich witzig.
Das Buch ist ohne Zweifel autobiografisch und an den toten Bruder gerichtet, inklusive der kindgerechten Sprache - damit wiederum konnte ich persönlich nicht wirklich viel anfangen.
What if you could know which path your life would have taken if you had made other choices? Every little decision you make can lead to a slightly different outcome or could alter your life completely. There are infinite possible lives – but which one ist the „right“ one? And how would you know?
These are the questions Nora has to ask herself when she finds herself between life and death after a suicide attempt.
The huge Midnight Library contains all of her possible lives - each one as a book.
At first, when I started reading it, I wasn't sure if I would like the story. But the more I progressed, the more it became a page-turner.
Philosophical and spiritual, makes you think.
And though I am not a native speaker, I found the book easy to read in english.